AKU Gronau
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23.7.2007 Gronau

Wut und Trauer nach Mord an russischem Atomkraftgegner
Mahnwache am 24.07.2007 vor der UAA Gronau
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
AKU (Arbeitskreis Umwelt) Gronau
BI "Kein Atommüll in Ahaus"
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
MEGA (Menschen gegen Atomanlagen) Waltrop
BI Umweltschutz Hamm

Mit großer Bestürzung und Trauer haben die Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland und dem Ruhrgebiet auf die Ermordung des russischen Atomkraftgegners Ilya Borodaenko im sibirischen Angarsk am Baikalsee reagiert. Borodaenko hatte an einem Camp gegen den Ausbau der dortigen russischen Urananreicherungsanlage protestiert, als das Camp am Samstagmorgen von einer Gruppe Skinheads überfallen wurde. Sieben weitere UmweltschützerInnen wurden z. T. schwer verletzt. Die russische Polizei nahm inzwischen nach eigenen Angaben sechs Angreifer fest.

Die Anti-Atomkraft-Initiativen laden für den morgigen Dienstag, um 18 Uhr zu einer Trauermahnwache vor dem Haupttor der Urananreicherungsanlage in Gronau ein. Die Betreiberfirma Urenco liefert schon seit 1996 ihren Uranmüll auch nach Angarsk, wo das Uran unter freiem Himmel lagert. „Wir arbeiten seit längerer Zeit mit russischen Umweltgruppen gegen den Transport von Gronauer Uranmüll nach Sibirien. Daraus haben sich viele Freundschaften entwickelt. Wir sind entsetzt über diesen brutalen Überfall. Unser Mitgefühl gehört den Angehörigen und Freunden von Ilya Borodaenko und der anderen Opfer. Deshalb rufen wir zur Teilnahme an der Mahnwache auf,“ so Udo Buchholz vom Arbeitskreis Umwelt in Gronau.

Die Anti-Atomkraft-Initiativen forderten zudem die Bundesregierung auf, sich bei der russischen Regierung für eine zügige und vollständige Aufklärung des Überfalls einzusetzen. „Gleichzeitig erwarten wir von der Bundesregierung, dass sie den Uranmüllexport von Gronau nach Russland endgültig unterbindet. Sibirien darf nicht die Atommüllkippe für deutschen Uranmüll werden,“ so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

In einer Presseerklärung kritisierte die russische Umweltgruppe Ecodefense das Verhalten der örtlichen Polizei und Behörden in Angarsk und forderte die Stilllegung der Urananreicherungsanlage Angarsk. Die Polizei hatte die UmweltschützerInnen nach dem Skinhead-Überfall zur sofortigen Abreise aufgefordert, weil die Polizei angeblich nicht für ihre Sicherheit garantieren könne. „Wenn die Sicherheit von Menschen selbst von der Polizei nicht garantiert werden kann, wie soll dann die Sicherheit der Urananreicherungsanlage und der radioaktiven Materialien garantiert werden?“ so Ecodefense.

Das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen ruft zudem zu Spenden für die Angehörigen und Opfer in Angarsk auf. Das Spendenkonto: Aktionsbündnis Münsterland, Stichwort „Angarsk“, Konto 357 730 701, BLZ 401 646 18, Volkbank Wettringen

Kontakt:
Udo Buchholz (AKU Gronau, 02562/23125)
Matthias Eickhoff (Aktionsbündnis, 0251/9720765)

Weitere Infos: www.sofa-ms.de, www.aku-gronau.de, www.urantransport.de


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