AKU Gronau
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Gronau, 13.03.2012

Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Mitglied im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V.
c/o Siedlerweg 7
48599 Gronau
02562-23125

Nach der Großdemo:
Die örtliche Speerspitze des Widerstandes erwartet konsequentes Vorgehen der Landesregierung gegen die Uranmüllproduktion in Gronau


Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, der seit 1981 zur Speerspitze des Widerstandes gegen die Gronauer Urananreicherungsanlage gehört, verlangt, dass NRW-Wirtschaftsminister Voigtsberger seine Kompetenzen zum Schutz der Bevölkerung ausschöpft. Minister Voigtsberger hatte am Wochenende mitgeteilt, dass erst im Herbst erste Ergebnisse sogenannter Sicherheitsüberprüfungen für die Urananreicherungsanlage vorliegen würden. Der AKU Gronau ist als Bürgerinitiative vor Ort mit dem Atom-Schmusekurs der Landesregierung nicht einverstanden und erwartet ein konsequentes Vorgehen der rot-grünen Landesregierung gegen die ständige Uranmüllproduktion in Gronau. In diesem Zusammenhang wird an die rücksichtslosen Umgang mit Atommüll in dem Atommüll-Lager Asse und im Atomkraftwerk Brunsbüttel erinnert; in Brunsbüttel wurden vor wenigen Tagen verrostete Atommüllfässer entdeckt. Der AKU Gronau, und mit ihm zahllose Initiativen und Verbände, fordert, dass Minister Voigtsberger alle bisher erteilten Betriebsgenehmigungen für die Gronauer Urananreicherungsanlage und zum Bau eines Hallenlagers für 60.000 Tonnen Uranoxid unverzüglich aufhebt. "Das ist nach dem Atomgesetz her möglich. Immer wieder gab es Störfälle in der Anlage, der ganze Komplex ist nicht gegen Flugzeugabstürze zu schützen und für den anfallenden Atommüll gibt es weit und breit keine sichere Lagerungsmöglichkeit. Das sind unhaltbare Zustände", betont der AKU Gronau und befürchtet, "wenn in Brunsbüttel die Atommüllfässer in unterirdischen Lagern verrostet sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Urancontainer im Gronauer Freilager bei Wind und Wetter auch durchrosten, durchaus gegeben."

Die Demonstration in Gronau, an der sich am Sonntag, dem ersten Jahrestag der Fukushima-Katastrophe, rund 4000 Menschen und 25 Trecker beteiligt haben, bezeichnet der AKU als eindeutiges Signal an die NRW-Landesregierung, dass diese endlich handeln muss. Der AKU bedankt sich bei allen örtlichen und überörtlichen Initiativen und Verbänden sowie den Privatpersonen, die an der Organisation und Durchführung der Demonstration beteiligt waren, und dankt auch den vielen Menschen, die an der Großaktion teilgenommen haben. Der besondere Dank des AKU gilt Olga Podosenova. Sie kam extra aus Russland nach Gronau, um grenzüberschreitend gegen die Atomindustrie zu demonstrieren. In der Vergangenheit wurden rund 30.000 Tonnen abgereichertes Uranhexafluorid von Gronau nach Russland transportiert. Ebenso wie in Gronau liegt das hochgefährliche Material in Rußland in Containern unter dem freien Himmel.


Olga Podosenova mit Dolmetscher Bernhard Clasen

Der AKU Gronau kündigt gemeinsam mit seinem Dachverband, dem Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), mit dem Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und mit vielen anderen Organisationen weitere Proteste gegen den Betrieb der Urananreicherungsanlage und gegen die zahlreichen Urantransporte von und nach Gronau an. Am Montag, 12. März, erreichte in der Mittagszeit wieder ein Sonderzug mit neun Waggons, in denen sich Uranhexafluorid befand, die Urananreicherungsanlage. "Die Urantransporte sind rollende Zeitbomben", so der AKU Gronau.

Eine der nächsten Protestaktionen an der Urananreicherungsanlage wird Karsamstag (7. April) im Rahmen der bundesweiten Osteraktivitäten der Friedensbewegung stattfinden. Außerdem ruft der AKU Gronau zur Teilnahme an dem landesweiten Ostermarsch der Anti-Atomkraft-Bewegung auf, der am 9. April in Jülich stattfinden wird. Der Urenco-Konzern, der die Gronauer Urananreicherungsanlage betreibt, ist auch in Jülich ansässig. Der Ostermarsch in Jülich soll gerade die technischen Zusammenhänge der militärischen und sogenannten zivilen Atomenergienutzung und Urananreicherung verdeutlichen. Der AKU Gronau wird in den nächsten Tagen Einzelheiten zu den geplanten Aktionen veröffentlichen. Zur Absicherung ihrer Arbeit bittet die Bürgerinitiative um kleine und große Spenden.

Das Spendenkonto des AKU ist bei der Volksbank Gronau, BLZ: 401 640 24, Konto: 110 551 700. .

Weitere Informationen rund um das Thema Uran gibt es auf diesen Internetseiten und auf
www.urantransport.de




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