AKU Gronau
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04.01.2010   Presseinformation:

Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Mitglied im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V.
c/o Siedlerweg 7
D-48599 Gronau

NRW-Landesregierung soll gegen Urananreicherung und Urantransporte aktiv werden
Weitere Aktionen gegen Gronauer Uranfabrik geplant

Die Anti-Atomkraft-Initiativen in und um Gronau geben sich mit der Einstellung der Uranmülltransporte von Gronau nach Russland nicht zufrieden. Sie fordern das Verbot aller Uran- und Atommülltransporte, sowie die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen inklusive der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau. Die Kapazität der Uranfabrik in Gronau wird derzeit auf 4500 Tonnen Urantrennarbeit pro Jahr erweitert. Damit könnten rund 35 Atomkraftwerke mit Uran versorgt werden.

Seit Mitte der 90er Jahre wurden rund 30.000 Tonnen Uranhexafluorid in abgereicherter Form von der Gronauer Urananreicherungsanlage nach Russland verbracht. Entsprechende Lieferverträge endeten zum 31.12.2009. Gegen die Transporte hatte es immer wieder Proteste deutscher, niederländischer und russischer Umwelt- und Anti-Atomkraft-Initiativen gegeben. Jetzt kritisieren der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und weitere Verbände und Initiativen, dass verstärkt Uranmüll von Gronau nach Frankreich transportiert wird. Udo Buchholz, aktives Mitglied des Arbeitskreises Umwelt (AKU) Gronau und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) ist empört: "Egal in welche Himmelsrichtung das hochgefährliche Uranhexafluorid gebracht wird, es handelt sich um ein konzeptloses Vorgehen. Jetzt wird das Material nach Frankreich gebracht, soll dort in Uran und Fluor aufgetrennt werden, und dann soll das Uran wieder nach Gronau geschafft werden, um es in einer Lagerhalle vermutlich für alle Ewigkeit zu lagern. Der Bau der Halle wurde bereits genehmigt, 2011 soll Baubeginn sein. Die NRW-Landesregierung ist für den Betrieb der Gronauer Uranfabrik verantwortlich und muss dafür Sorge tragen, dass die Urananreicherung und die Uranmüllschieberei beendet werden!"

Am Sonntag (3.1.2010) hatten in Gronau Anti-Atomkraft-Initiativen aus NRW und Niedersachsen erneut vor der Gronauer Urananreicherungsanlage für deren Stilllegung demonstriert. Bei der Aktion handelt es sich um einen traditionellen Dauerprotest. Seit Ende 1986 treffen sich bei Wind und Wetter immer am ersten Sonntag im Monat Atomkraftgegner/innen zum Sonntagsspaziergang an der Uranfabrik. Bei einem Beratungstreffen nach dem "Neujahrs-Spaziergang" wurden für das neue Jahr weitere Aktionen gegen die Urananreicherungsanlage beschlossen. So soll zum Beispiel am Ostersonntag (4.4.) im Rahmen der bundesweiten Ostermarschaktivitäten auch an der Gronauer Urananreicherungsanlage demonstriert werden. Und auch die Proteste gegen die Urantransporte sollen fortgesetzt werden.

Bereits am Samstag (2.1.2010) hatten Atomkraftgegner in der Gronauer Innenstadt dagegen demonstriert, dass die Atomindustrie in Gronau zunehmend das kulturelle Leben finanziell abhängig zu machen versucht. In einem Flugblatt dazu hieß es: " Die Bevölkerung soll "eingekauft" werden, die Gronauerinnen und Gronauer sollen für ein paar Euro ruhig gestellt werden. Protest gegen den wachsenden Atommüllberg an der Kaiserstiege soll unterbunden werden." Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau wird sich in diesem Jahr für eine konzernunabhängige Kulturpolitik in Gronau stark machen.

weitere Informationen über die Gefahren der Urananreicherungsanlage gibt es unter www.bbu-online.de.

Foto: Urantransport
Foto: Uranhexafluoridtransport ohne Polizeischutz auf der Emslandautobahn A 31 im Sommer 2009
Das Foto kann gebührenfrei genutzt werden.





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