AKU Gronau
Texte, Pressemitteilungen, ...

zurück

24.1.2008
gemeinsame Presseinformation

Öffentliche Informationsveranstaltung über den katastrophalen Uranbergbau in Niger
Tuareg Almoustapha Alhacen berichtet am 27. Januar in Gronau

(Standort der deutschen Urananreicherungsanlage)

Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG) e. V.
Mitglied in der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt
Nordrhein-Westfalen e.V. (LNU)
c/o Viktoriastraße 4, 48599 Gronau

Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Mitglied im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
c/o Siedlerweg 7, 48599 Gronau

Kontakt in dieser Angelegenheit: 02562-23125

Der Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG) e. V., der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau und die Vereinigung MENSCHENRECHTE 3000 e.V. laden für Sonntag (27. Januar) im westfälischen Gronau zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung über das hochexplosive Thema „Gesundheits- und umweltgefährdender Uranabbau in der früheren französischen Kolonie Niger“ ein. In Gronau steht die einzige deutsche Urananreicherungsanlage (UAA). Die Veranstaltung findet in der Gaststätte Concordia, Eper Straße 13 in Gronau statt (Rathausnähe). Beginn: 16:00 Uhr.

Almoustapha Alhacen, Angehöriger des Tuareg-Volkes und Vorsitzender der Umweltorganisation „Aghir in Man“ aus Niger wird über den katastrophalen Uranbergbau der französisch-staatlichen Uranabbaufirma AREVA (früher COGEMA) berichten. In Gronau findet einer der wenigen Vorträge Alhacen’s in Deutschland statt. Alhacen hält derzeit in verschiedenen europäischen Ländern Vorträge, um Unterstützung für den Protest gegen den Uranabbau zu gewinnen. Ein totgeschwiegenes Thema soll mit dieser Veranstaltung in das öffentliche Bewusstsein gebracht werden, denn die Atomenergienutzung hinterlässt schon beim Uranbergbau dramatische Schäden. Und speziell in Niger ist der Kampf um das Uran eine höchst gefährliche Angelegenheit.

Uran wird nicht nur auf dem Land der amerikanischen Indianer oder der Aborigines in Australien, sondern auch in Afrika wie z.B. in Niger am Rand der Sahara abgebaut und führt zu gravierenden Gesundheitsschäden bei der Bevölkerung. In der Region Arlit in Niger ist die französische Bergbaufirma AREVA mit zwei Tochtergesellschaften tätig. Niger gehört zu einem der größten Uranproduzenten der Welt. Wenn es nach dem Willen der nigrischen Regierung geht, dann soll der Uranabbau in den nächsten Jahren durch die Erschließung neuer Vorkommen verdoppelt oder gar verdreifacht werden. Der Staatshaushalt finanziert sich schon jetzt zu einem Drittel durch Einnahmen aus dem Uranbergbau.

Die Umwelt- und Gesundheitsschäden, welche durch den Uranabbau verursacht werden, sind enorm - aber werden kaum untersucht! Die lokale Bevölkerung sind Tuareg, die in Niger sowieso schon keinen leichten Stand haben. Die französische wissenschaftliche Umweltinstitution CRIIRad hat vor 2 Jahren eine Untersuchung in der Umgebung der Uranbergwerke von Arlit durchgeführt und hat dabei eine radioaktive Belastung des Trinkwassers in Höhe des 7 - 110-fachen Wertes des von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgelegten Grenzwertes gemessen! Die Atemluft ist belastet durch den radioaktiven Staub, welcher in der Region der Sahara vom Wind weit verweht wird. Eine Abdeckung der Uranabfallhalden existiert nicht!

Als zweiter Referent wird bei der Veranstaltung Günter Wippel aus Freiburg zu Wort kommen. Er engagiert sich bei „Menschenrechte 3000 e. V.“ und befasst sich seit vielen Jahren mit den Folgen des Uranabbaus in verschiedenen Staaten. Abgerundet wird die Veranstaltung mit Informationen über die Gronauer Urananreicherungsanlage, deren Betrieb von Uranlieferungen aus verschiedenen Ländern abhängig ist.

Die Atomindustrie betont immer wieder, dass der Atomstrom angeblich so „sauber“ sei. Auch der Urenco-Konzern, der in Gronau die Urananreicherungsanlage betreibt, hängt sich gerne ein ethisches Mäntelchen um und verschweigt die Folgen des Uranabbaus. Die AREVA, die im Niger Uran abbaut, hat gerade in der Schweiz einen viel beachteten, internationalen Schmähpreis als „verantwortungsloses Unternehmen“ erhalten (http://www.bielertagblatt.ch/News/Wirtschaft/102006). Und Urenco kooperiert mit AREVA…

Der Vortrag erfolgt in französischer Sprache und wird in die deutsche Sprache übersetzt.




zurück